Wer mich kennt weiß, dass sich mein Leben schon immer um Erfolg drehte. Schon mit 12 wusste ich, dass ich einmal gründen werde. Und so verbrachte ich ganze 7 Jahre nach meinem Abitur damit, die Karriereleiter hochzusteigen, um zu lernen, was ich später für das Unternehmertum brauchen würde.
Dabei verzichtete ich bewusst auf ein Studium und verdiente schnell viel Geld, um in meine Ideen, an denen ich in meiner Freizeit und an Wochenenden tüftelte, investieren zu können.
Vordergründig war ich mit meiner Vollzeit Change Management Karriere beschäftigt.
Im Hintergrund designte ich Taschen, entwickelte Superfood Tee’s, gewann mit der Unterstützung wunderbarer Menschen ein Crowdfunding für eine vegane Café-Kette und führte zuletzt einen Reiseblog und einen Podcast.
Was auf den ersten Blick wie ein Traum klingen mag, war in Wahrheit mit viel Druck verbunden. Ich führte quasi ein Doppelleben. Ich versuchte stets eine gute Mitarbeiterin abzugeben und war in Gedanken stets bei meinen Ideen, an denen ich in jeder freien Minute arbeitete. So etwas wie Freizeit gab es für mich nicht. Seitdem ich denken kann reise ich mit meinem Laptop, um keine einzige Sekunde zu “verschwenden”. Ich war wie besessen von der Idee, irgendwann etwas Großes zu erschaffen, was vielen Menschen helfen und die Welt zu einem besseren Ort machen würde.
Mit Anfang zwanzig wurde mir der erste Burnout diagnostiziert, woran ich damals nicht glauben wollte und einfach unbeirrt weitermachte. Denn schließlich sei nichts älter als der Erfolg von gestern und überhaupt-alles nur eine Sache des Mindsets.
Bis ich dann mit 26, immerhin ganze fünf Jahre später auf dem Fußboden meines Apartments lag und die Decke anstarrte. Plötzlich fühlte sich alles sinnlos an. Meine Beziehung, meine Karriere, mein Dasein. Es musste sich etwas ändern. Und da erinnerte ich mich an meine Kindheit und an meine katholische Erziehung. Mittlerweile war ich Atheist und so weit entfernt von allabendlichen Gebeten wie nur möglich. Aber ich erinnerte mich daran, wie gut es mir tat am Abend für die Dinge zu beten, die ich mir wünschte und zu sehen, wie sie sich verwirklichten. Oder ein Tischgebet zu sprechen und mich für die einfachsten Dinge zu bedanken.
Also suchte ich nach einer verwandten Methode und fand Meditation.
Das Wort “Meditation leitet sich vom altfranzösischen meditacioun ab, das wiederum aus dem lateinischen meditatio von dem Verb meditari stammt, das “nachdenken, kontemplieren, ersinnen, grübeln” bedeutet.
Eine Lehre die Jahrtausende übrigens in jeder Religion praktiziert wurde. Heutzutage wird der Effekt von Meditation durch immer mehr Studien bestätigt- Auf neurologischer, psychologischer und sogar physikalischer Ebene.
Es gab also für einen sehr rationalen Menschen wie mich, genug wissenschaftliche Untermauerung, um Meditation einmal auszuprobieren.
Und was dann passierte, sollte mein Leben grundlegend verändern. Ich legte mich hin, schloss meine Augen, konzentrierte mich auf meinen Atem und boom-Plötzlich sah ich unverarbeitet Dinge, spürte das Gefühl von Verbundenheit, verstand, dass ich am Ende nichts außer Liebe bin und das das Leben nichts als ein Traum ist.
Ich war wohl instant erleuchtet. Die nächsten Monate verbrachte ich damit stundenlang zu meditieren, zu manifestieren, beobachtete wie ich mein Leben selbst steuern konnte. Ich fühlte mich wie “wachgerüttelt”. Alles was sich vorher unlösbar anfühlte, schien plötzlich ganz leicht und nahezu irrelevant an. Vertrauen ersetzte Kontrolle und Liebe Angst.
Nichts fühlte sich wirklich wichtig an, und am aller wenigstens ich selbst. Ich verstand plötzlich, auf einer gewissen Bewusstseinsebene, dass meine Existenz alles nur nicht relevant.
Mit dieser Erkenntnis kam die Entscheidung alles auf eine Karte zu setzen und das Arbeitnehmerleben hinter mir zu lassen. Ich gründete ÂME Ditation und entwickelte eine eigene Meditationstechnik, die Meditation und Selbsthypnose vereint. Mittlerweile darf ich europaweit Menschen dabei helfen, mein Gefühl von damals auch zu spüren und sich aus dem Hamsterrad zu befreien.
Ich bin überzeugt, dass keine Methode so tief in die Persönlichkeitsentwicklung greift, wie Meditation.
Was mir wie Anfängerglück vorkam, stellte sich als Regel heraus. Alle meine Kunden erleben bereits bei der ersten Meditation das tiefe Gefühl von Verbundenheit und kommen in eine Art trance.
Es braucht also keine “Anfängerkurse” oder jahrelange Abstinenz im Kloster. Es braucht noch nicht einmal einen Schneidersitz oder geschlossene Augen. Denn alles läuft auf dein Bewusstsein hinaus. Je bewusster wir werden, desto klarer können wir erkennen, dass alles nur vergängliche Prozesse in unserem Bewusstsein sind. Unser Körper, unsere Erinnerungen, unsere Gedanken-all das steuern wir. Also sind wir weder unser Körper, unsere Erinnerungen oder unser Verstand, sondern das was all das beobachtet. Pures Bewusstein.
Und wenn du jetzt Lust bekommen hast, Meditation einmal auszuprobieren, lade ich dich zu einer kleinen Übung ein.
Setze oder lege dich bequem hin. Wenn du sitzt, lehne dich an. Im besten Fall zeigen deine Handflächen nach oben. Schließe deine Augen und nimm 100 Atemzüge. Atme dabei wie du möchtest. Du kannst deinen Atem bewusst kontrollieren oder du atmest ganz normal weiter. Zähle 100 Atemzüge.
Öffne anschließend deine Augen.
Na, wie hat es sich angefühlt? Wenn du magst, schreib es mir gern in die Kommentare!
2 Comments
Ich litt/leide auch unter Depressionen, schweren Depressionen mit allem was dazu gehört. Meditation und Ruhe in der Natur hilft auch mir mich zu besinnen und Energie zu tanken.
Danke für deinen Einblick, Timo
Lieber Timo, vielen Dank für deinen Kommentar. Schön zu lesen, dass Meditation dir helfen konnte.